19. April 2024

Volkstrauertag in Stetten: Mahnende Worte der jungen Generation

Traditionsgemäß beging die Gemeinde Stetten am kalten Markt den gestrigen Volkstrauertag mit einer Gedenkfeier für die Opfer und Gefallenen der beiden Weltkriege.

Bürgermeister Lehn lobte besonders das Engagement der Lernpartner aus den Lerngruppen 9 des Schulzentrums, die selbst verfasste Beiträge zum Gedenken an die Kriegsopfer verlasen, bevor am Kriegerdenkmal auf dem Schlosshof Kränze niedergelegt wurden.

Die Beiträge der Lernpartnerinnen und Lernpartner zum Nachlesen:

Louis:

Wächst ein Kind mit Kritik auf – lernt es zu verurteilen!

Wächst ein Kind mit Hass auf – lernt es zu kämpfen!

Wächst ein Kind mit Spott auf – lernt es, scheu zu sein!

Wächst ein Kind mit Schmach auf – lernt es, sich schuldig zu fühlen!

Wächst ein Kind mit Toleranz auf – lernt es, geduldig zu sein!

Wächst ein Kind mit Ermutigung auf – lernt es, selbstsicher zu sein!

Wächst ein Kind mit Lob auf – lernt es, dankbar zu sein!

Wächst ein Kind mit Aufrichtigkeit auf – lernt es, gerecht zu sein!

Wächst ein Kind mit Sicherheit auf – lernt es, zuversichtlich zu sein!

Wächst ein Kind mit Anerkennung auf – lernt es, sich selbst zu schätzen!

Wächst ein Kind mit Güte und Freundlichkeit auf – lernt es, die Welt zu lieben!

Julian:

Dieser Tag sollte uns lehren, dass es falsch ist zu warten, bis die Macht und die Schrecken einer Diktatur unermesslich werden. Wir müssen die Demokratie schützen und alles dafür tun, dass sie nicht das Opfer von falschem Idealismus und blinder Gefolgschaft wird.

Gina:

Wir Kinder und Jugendliche in Deutschland haben das Glück selbst nie von Kriegen betroffen gewesen zu sein und doch hören und sehen wir in den Nachrichten und den sozialen Medien immer wieder, wie schrecklich es anderen in unserem Alter in anderen Ländern geht. Wir wollen heute an diese Kinder und Jugendliche denken und hoffen für sie, dass sie diese Zeit so gut wie möglich überstehen.

Wannessa:

Die Zeit der Weltkriege hat viele Menschen dazu gezwungen, ihr Leben komplett neu zu beginnen. Auf den Trümmern ihrer Besitztümer oder in anderen Ländern. Auch heute müssen viele Menschen ihr altes Leben hinter sich lassen und werden zu einem Neuanfang gezwungen. Indem wir an die Menschen von damals erinnern, können wir vielleicht etwas mehr Verständnis für die Menschen der heutigen Zeit entwickeln, die heute unverschuldet in dieser Lage sind.

Phillipp:

Volkstrauertag. Ein Tag in dem ein ganzes Volk gemeinsam an schreckliche Ereignisse der Vergangenheit erinnert. Lasst uns diese Gelegenheit der gemeinsamen Erinnerung dazu nutzen, um uns bewusst zu machen, dass wir zusammen stehen müssen, damit sich die Ereignisse der Geschichte nicht wiederholen. Egal woher wir kommen, wir sollten gemeinsam in die Zukunft blicken und uns nicht in schweren Situationen spalten lassen.

Vanessa

Wir gedenken der gefallenen Soldaten, der Gefangenen und all denen, die Gewalt, Verwüstung und Trauer miterlebt haben. Wir denken an die, die Opfer gebracht haben und zusammengehalten haben. Ohne sie würden wir vielleicht nicht mehr dort sein, wo wir heute sind.

Sina

Wir gedenken heute der Menschen, die nicht das Glück hatten, nach einem erfüllten langen Leben sterben zu dürfen, sondern derer, die ihr Leben noch nicht gelebt hatten, die aus ihrem Leben gerissen wurden und Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus wurden.

Jacek

Es sind so viele Menschen im Krieg gestorben. Und es gibt immer noch Krieg in manchen Ländern. Das muss aufhören. Es gibt aber auch Gewalt im Alltag. Kinder werden von anderen geschlagen oder schlagen jemand anderen. Wir sollten aus den Fehlern lernen und nicht die Fehler der Geschichte wiederholen. Wir sollten geben statt nehmen.

Jonas

Dauernder Friede kann nicht durch Drohungen, sondern nur durch den ehrlichen Versuch vorbereitet werden, gegenseitiges Vertrauen herzustellen.

Dawid

Unser eigenes Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung und Frieden unter den Menschen und Völkern. Dies ist unsere Verantwortung, die wir als junge Generation zuhause und in der Welt wahrnehmen wollen.

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