Am 26. Juni unternahmen die Lernpartner der Lerngruppen 9 gemeinsam mit den Lehrkräften Frau Müller, Frau Hörger, Frau Gonser und Frau Birkhofer eine Exkursion zur Gedenkstätte Grafeneck. Die Gruppe fuhr mit dem Bus dorthin und wurde vor Ort zunächst in zwei Kleingruppen geteilt. Anschließend erhielten die Jugendlichen einen informativen Einstieg in die Geschichte des Ortes.
Während der NS-Zeit diente Grafeneck als eine der wichtigsten Tötungsanstalten der sogenannten „Aktion T4“. Im Jahr 1940 wurden dort über 10 000 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen ermordet. Heute erinnert die Gedenkstätte an diese Verbrechen.
Im Anschluss an den Vortrag führten die Gruppen ein bewegendes Gespräch mit einer Angehörigen. Sie berichtete, dass sie selbst in Grafeneck, das heute von der Samariterstiftung als Einrichtung für Menschen mit Behinderung betrieben wird, ein duales Studium zur Sozialarbeiterin absolvierte. Dabei wusste sie zunächst nichts über die historische Bedeutung des Ortes. Erst während ihrer Arbeit erfuhr sie mehr über die NS-Vergangenheit. Später, nach dem Tod ihrer Großmutter, erhielt sie von der Familie Unterlagen, die belegten, dass ihr Urgroßvater nach einem längeren Aufenthalt in der Sigmaringer Psychiatrie nach Grafeneck gebracht und dort ermordet wurde.
Nach dem Gespräch unternahmen die Schülerinnen und Schüler einen Rundgang über das Gelände und besichtigten zentrale Orte der Gedenkstätte. Mit vielen Eindrücken und nachdenklich gestimmt, endete der Besuch in Grafeneck schließlich am Nachmittag.
Quelle: Sarah Birkhofer